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Adventskalender

Tag 2: Adventskalender 2025

1. Einladung zum Sturm: Nachfolge ist keine Garantie für ruhige Gewässer

Die erste überraschende Wahrheit ist, dass die Jünger in den Sturm gerieten, obwohl sie genau das taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sein Befehl war klar und einfach: „Wir wollen ans andere Ufer fahren.“ Sie gehorchten und stiegen mit ihm ins Boot.

Der Sturm war also kein Zeichen für Ungehorsam oder dafür, dass sie vom Weg abgekommen waren. Im Gegenteil, der Weg des Gehorsams führte sie direkt in die tobende See. Das ist eine kontraintuitive, aber entscheidende Lektion: Nachfolge und Gehorsam gegenüber Gott führen nicht automatisch zu einem problemlosen Leben. Manchmal führt uns der Weg, den Gott für uns hat, geradewegs in den Sturm hinein.

Die Intensität dieser Erfahrung wird in der Beschreibung der Situation deutlich:

“Plötzlich brach ein heftiger Sturm los. Die Wellen schlagen in das Boot und es begann sich mit Wasser zu füllen. … Die Jünger wecken ihn und schreien: ‘Meister, macht es dir nichts aus, dass wir umkommen?'”


2. Die scheinbare Gleichgültigkeit Gottes: Jesus schläft, während wir untergehen

Während die erfahrenen Seeleute in Todesangst um ihr Leben kämpften, geschah das Unglaubliche: Jesus schlief. Die Bibel beschreibt das Detail, dass er im hinteren Teil des Bootes auf einem Kissen lag.

Für die Jünger muss sich das wie die reinste Gleichgültigkeit angefühlt haben. Der Meister, dem sie alles anvertraut hatten, schien ihre Notlage nicht einmal zu bemerken. Dieses Gefühl ist auf unzählige Glaubenskrisen übertragbar. Du fühlst dich, als wäre Gott abwesend, desinteressiert oder gleichgültig gegenüber deinem Leid.

Die panische Frage der Jünger bringt diese Verzweiflung auf den Punkt: „Meister, macht es dir nichts aus, dass wir umkommen?“ Das ist oft die Kernfrage deines Herzens, wenn du mitten im Sturm stehst. Dieser Moment offenbart nicht nur die gewaltige Kluft zwischen unserer menschlichen Wahrnehmung der Gefahr, sondern auch eine tiefere Einladung: zu einem Frieden zu finden, der unser menschliches Begreifen übersteigt und selbst im größten Chaos existiert.


3. Der wahre Kampf: Der größte Sturm tobt in unserer Seele

Als Jesus aufwacht, wendet er sich nicht nur den äußeren Umständen zu. Er beruhigt zwar den Wind und die Wellen mit einem einzigen Befehl, doch seine nächste Handlung ist entscheidend. Er wendet sich dem inneren Sturm seiner Jünger zu und stellt ihnen eine durchdringende Frage:

„Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr immer noch keinen Glauben?“

Damit legt er die zentrale Wahrheit offen: Unser größtes Problem ist nicht der Sturm um uns herum, sondern die Angst in unserer Seele. Es ist:

  • die Angst zu versagen,
  • die Angst zu verlieren,
  • die Angst, sich zu blamieren,
  • und letztlich die Angst zu sterben.

Die Begegnung mit Jesus dient nicht primär dazu, uns vor allen äußeren Stürmen zu bewahren. Er ist der gute Hirte, der uns nicht verspricht, dass es kein finsteres Tal gibt, sondern der uns zusagt, uns hindurchzutragen. Es geht darum, uns einen Geist zu schenken, der dem inneren Sturm der Angst widerstehen kann.

“Gott hat uns nicht ein Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.”

Diese Erfahrung, die Demonstration der absoluten Macht Jesu über die Natur, löst bei den Jüngern jedoch keine sofortige Sicherheit aus. Stattdessen führt sie zu einer noch tieferen und grundlegenderen Frage.


Abschluss: Wer ist dieser Mann?

Die Geschichte auf dem See Genezareth lehrt uns also drei tiefgreifende Lektionen:

  1. Erstens: Der Glaube bewahrt dich nicht vor den Stürmen des Lebens.
  2. Zweitens: Gottes Gegenwart kann sich in deinen dunkelsten Momenten wie Abwesenheit anfühlen.
  3. Drittens: Der wichtigste Kampf, den du zu kämpfen hast, ist nicht gegen die äußeren Umstände, sondern gegen die Angst in deiner eigenen Seele.

Die Geschichte endet jedoch nicht mit einer fertigen Antwort, sondern mit der Frage, die auch die Jünger am Ende fassungslos zurückließ:

“wer ist nur dieser Mann, dass sie ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?”

Die Antwort, die du für dich auf diese Frage findest, wird zum Anker, der dich durch jeden persönlichen Lebenssturm tragen kann. Ich wünsche dir auf deiner Suche neuen Mut, neue Kraft und die tiefe Erfahrung, dass du selbst im größten Sturm nicht allein bist.

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