Der Druck ist weg: 3 befreiende Gedanken zu “Salz und Licht” aus der Bergpredigt
Wir alle kennen diesen tiefen Wunsch, oder? Ein positiver Einfluss in der Welt zu sein, Gutes zu bewirken, ein Gegenpol zu „Verfall und Verrohung“, wie es in einer Predigt heißt. Doch dann kommt der Alltag. Wir scheitern an unseren eigenen Ansprüchen, geraten in Situationen, in denen unser Handeln nicht mehr zu dem passt, was wir eigentlich sein möchten. Was wäre, wenn unser positiver Einfluss weniger von unserer Anstrengung abhinge, als wir denken?
In seiner berühmten Bergpredigt wählte Jesus zwei Bilder, die jeder verstand: Salz, das nicht nur würzt, sondern vor allem den Verfall aufhält, und Licht, das Finsternis verdrängt und nicht verborgen bleiben kann. Er sagt, das sind wir. Aus diesem kraftvollen Zitat (Matthäus 5, 13-16) lassen sich einige überraschende und zutiefst befreiende Gedanken für unser Leben ableiten.
Es ist eine Identität, keine To-Do-Liste
Der vielleicht fundamentalste Unterschied in der Betrachtung dieser Verse liegt in einem einzigen Wort. Jesus sagt nicht: „Ihr sollt Salz und Licht werden.“ Er sagt: „Ihr seid es.“ Diese Perspektive ist revolutionär, weil sie den gesamten Fokus verschiebt – weg von einer Leistung, die wir erbringen müssen, hin zu einer Eigenschaft, die uns als Nachfolger Jesu bereits zugesprochen wird. Es ist keine Aufgabe auf einer langen Liste zur Selbstoptimierung, sondern eine feststehende Identität mit einer feststehenden Funktion: dem Verfall entgegenzuwirken.
„…dass Jesus nicht sagt, ihr müsst Salz werden und ihr müsst Licht werden, sondern er sagt, ihr seid es. Ihr seid das Salz der Welt. Ihr seid das Licht dieser Welt.“
Dieser Gedanke allein kann unglaublich befreiend sein. Der Druck, aus eigener Kraft etwas Besonderes werden oder leisten zu müssen, weicht der Annahme dessen, was bereits ist. Doch was ist, wenn wir uns gar nicht wie Salz oder Licht fühlen? Was passiert, wenn wir scheitern?
Persönliches Scheitern ist keine Disqualifikation
Ich kenne diese Momente nur zu gut – und vielleicht Sie auch. Momente, in denen ich mich auf einem guten Weg wähne und plötzlich etwas tue, das dem, was Jesus lehrt, komplett widerspricht. Ich fühle mich schwach, labil und ein wenig wie Petrus, der Jesus verleugnete. Die kontraintuitive, aber tiefgründige Erkenntnis daraus ist: Unsere Wirkung als „Salz und Licht“ ist nicht an unsere persönliche Perfektion oder unser eigenes Vermögen gekoppelt.
Gerade in den Momenten des gefühlten Versagens wird uns unsere Abhängigkeit von einer höheren Kraft am deutlichsten bewusst. Unser Scheitern disqualifiziert uns nicht, sondern kann uns paradoxerweise die Augen dafür öffnen, worauf es wirklich ankommt.
„Dann wird mir bewusst, wie schwach und labil ich eigentlich ohne Gottes Hilfe bin.“
Wenn unser Scheitern uns also nicht disqualifiziert, dann muss unsere Wirksamkeit von einer anderen Quelle abhängen.
Dein Einfluss wird von einer anderen Quelle gespeist
Wenn unsere Wirkung nicht von unserer eigenen moralischen Stärke abhängt, woher kommt sie dann? Die Antwort darauf fasst die vorherigen Punkte zu einer kraftvollen Erkenntnis zusammen: Die Kraft, konservierendes Salz und erhellendes Licht zu sein, entspringt direkt aus der Beziehung zu Jesus. Es ist eine ehrliche Anerkennung der Tatsache, dass niemand aus sich selbst heraus „gut“ ist, außer Gott allein.
Der positive Einfluss, den wir auf die Welt haben, ist demnach kein Produkt unserer Anstrengung, sondern ein Resultat dessen, was durch uns wirkt.
„Es ist letztlich Jesus Christus durch uns, der Einfluss in diese Welt nimmt.“
Für den Alltag bedeutet das eine radikale Umkehrung: Es geht weniger darum, aus eigener Kraft Gutes zu tun, sondern darum, eine göttliche Kraft durch sich wirken zu lassen – in der Familie, bei der Arbeit, im Freundeskreis und im Privaten.
Schlussgedanke
Die Botschaft von „Salz und Licht“ ist also keine Bürde, sondern eine Befreiung. Die drei Kernbotschaften sind einfach und tiefgreifend: Es ist eine gegebene Identität, kein Leistungsziel. Persönliche Schwäche und Scheitern disqualifizieren uns nicht. Und die wahre Kraftquelle für unseren positiven Einfluss liegt außerhalb von uns selbst, in der Beziehung zu Jesus.
Was würde sich in Ihrem Leben ändern, wenn Sie aufhören würden, sich anzustrengen, um Licht zu sein, und stattdessen einfach anfangen würden zu leuchten?

