Zum Weiterdenken
- Galater 5,1: „Zur Freiheit hat Christus uns befreit.“
- Johannes 10,10: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben.“
- Lukas 15,11–24: Gleichnis vom verlorenen Sohn
- Römer 6,20–23 (Volksbibel-Paraphrase)
- Galater 4,6–7
Gottfried knüpfte an Urlaubs-Erfahrungen an: Wir nehmen uns Freiheit, reisen leicht, doch oft stellen wir fest – wir nehmen uns selbst mit. Echte Freiheit ist mehr als äußere Unabhängigkeit. Anhand der Werbung „Visa – die Freiheit nehme ich mir“ fragte er: Kann man sich Freiheit wirklich selbst nehmen? Spätestens bei Süchten oder schlechten Gewohnheiten zeigt sich: Wir sind gebunden.
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11ff.) macht dies deutlich: Der jüngere Sohn wollte unabhängig sein, sein Erbe frühzeitig ausbezahlt bekommen und „frei“ leben. Doch seine Suche führte ihn in Abhängigkeit, Hunger und Einsamkeit – bis in den Schweinestall. Freiheit ohne Bindung endete in Knechtschaft. Erst in der Umkehr geschieht das Wunder: Der Vater sieht ihn schon von weitem, läuft ihm voller Mitleid entgegen, umarmt und küsst ihn. Die wahre Befreiung kam nicht durch die Entscheidung des Sohnes, sondern durch die Initiative des Vaters: Er gibt ihm neue Kleider, den Ring, Schuhe und richtet ein Fest aus. Das Bild: Gott schenkt uns Freiheit, Annahme und Erbe – aus Gnade. Paulus beschreibt dies im Römerbrief: Früher „angestellt bei der Sünde“, jetzt „Angestellte bei Gott“. Das führt zu einem neuen, sauberen Leben und zum ewigen Leben. Freiheit bedeutet also nicht „alles machen können“, sondern: Heimkehr zum Vater, Leben in Gemeinschaft, Annahme als Kind Gottes.
Gott spricht: „Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter.“ Dieses Geschenk dürfen wir täglich neu annehmen und daraus leben.
Praktische Schritte:
1. Täglich empfangen – vor Gott kommen und seine Liebe und Annahme zulassen.
2. Beziehungen pflegen – Kleingruppe, Gemeinde, verbindliche Gemeinschaft suchen und gestalten.
3. Heute handeln – nicht aufschieben, sondern jetzt vergeben, dienen, gro.zügig leben. Denn: „Wenn euch der Sohn frei macht, dann seid ihr wirklich frei.“ (Joh 8,36)
Fragen für die Kleingruppe
1. Wo erlebst du in deinem Alltag, dass du dich nach „mehr Freiheit“ sehnst?
2. Wie unterscheidet sich die Freiheit, die der jüngere Sohn gesucht hat, von der Freiheit, die der Vater ihm am Ende schenkt?
3. Welche „Schweine-Stationen“ (negative Erfahrungen, Abhängigkeiten) haben dir gezeigt, dass deine eigene Suche dich nicht frei macht?
4. In welchen Bereichen deines Lebens darfst du Gottes „Entgegenlaufen“ und seine Annahme neu erfahren?
5. Was kannst du heute konkret tun, um in der geschenkten Freiheit zu leben – und es nicht auf später zu verschieben?

