
Bibeltexte:
- Johannes 8,31–36 (NGÜ): „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. […] Wenn euch der Sohn frei macht, dann seid ihr wirklich frei.“
- Johannes 20,19–20: „Am Abend jenes ersten Tages der Woche […] kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch. […] Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen.“
Kernaussage der Predigt:
Gottfried eröffnet mit persönlichen Erlebnissen zum Thema „Gepäck“: Wie im Urlaub neigen wir auch im Leben dazu, zu viel Ballast mitzuschleppen – seelisch, emotional, geistlich. Die neue Predigtreihe „Mit leichtem Gepäck“ lädt dazu ein, die überflüssigen Lasten zu erkennen und loszulassen, um die Freiheit zu erleben, zu der uns Christus berufen hat.
Zentrale Gedanken:
- Viele Menschen tragen Schuldgefühle, Ängste, Neid, Scham, Bitterkeit oder verletzte Erwartungen mit sich – manchmal unbewusst, aber sie machen unfrei.
- Die Grundlage für echte Freiheit ist Wahrheit – nicht als abstrakte Idee, sondern konkret in der Person Jesu Christi. Die Wahrheit über uns selbst zu erkennen, kann schmerzhaft sein, führt aber zur Befreiung.
- Jesus stellt die provokante Frage: „Wo bist du?“ (vgl. 1. Mose 3). Diese Einladung zur Ehrlichkeit ist der erste Schritt zur Freiheit.
- Freiheit bedeutet nicht, alles tun zu können, sondern frei zu sein von dem, was uns innerlich lähmt – wie z. B. Zwang, Stolz, Sünde.
- Am Beispiel der Jünger nach der Kreuzigung zeigt Johannes 20, wie tief Angst, Schuld und Enttäuschung wirken – und wie Jesus in genau diese Unfreiheit hineintritt, ohne Vorwürfe, sondern mit dem Zuspruch: „Friede sei mit euch“.
- Der Weg zur Freiheit beginnt, wenn wir unsere inneren Gefühle nicht verdrängen, sondern wahrnehmen („Hallo, Wut! Hallo, Neid!“) und zu Jesus bringen. In seiner Gegenwart, durch seine Wunden, geschieht Heilung.
- Freiheit heißt, als Sohn oder Tochter Gottes im Haus des Vaters zu leben – nicht mehr als Sklave der Sünde oder vergangener Fehler.
- Die Frage, die Jesus stellt: Bist du Sklave – oder bist du Sohn? Nur der Sohn bleibt für immer, nur in ihm ist echte Zugehörigkeit und Sicherheit möglich.
Ermutigende Anwendung:
Gottfried lädt ein, diese Sommerzeit zu nutzen, um bewusst „auszumisten“, loszulassen, ehrlich zu werden – und sich von Jesus die Wahrheit zeigen zu lassen. Diese Wahrheit macht nicht klein, sondern frei. Sie bringt Frieden in unser Chaos und eröffnet neue Perspektiven.
Fragen zur Vertiefung und Diskussion in der Kleingruppe:
1. Was bedeutet es für dich persönlich, „in Jesu Wort zu bleiben“ (Joh 8,31)? Wie kannst du das im Alltag umsetzen?
2. Gibt es Bereiche in deinem Leben, in denen du dich unfrei fühlst? Was hindert dich daran, diese Jesus zu bringen?
3. Wie gehst du mit deinen „inneren Gepäckstücken“ um – z. B. Schuld, Ärger, Neid oder Enttäuschung? Wie könntest du lernen, sie wahrzunehmen und zu „begrüßen“, wie Gottfried es beschreibt?
4. Welche Rolle spielt Scham oder Selbstanklage in deinem Leben? Wie könnte die Wahrheit von Joh 8,36 („Nur wenn der Sohn euch frei macht…“) dir helfen, damit umzugehen?
5. Kritisch hinterfragt: Gibt es Formen von Freiheit, die du bisher angestrebt hast, die sich im Rückblick eher als neue Last herausgestellt haben