Zum Weiterdenken
Jesus lehrt uns zu beten (Matthäus 6, 5-15). Doch warum, wenn doch schon bevor wir darum bitten unser Vater im Himmel weiß, was wir benötigen?
Wenn wir beten ist es oft so, dass wir Gott eine Liste von Wünschen und Bedürfnissen präsentieren in der Erwartung, Er wird sie erfüllen.
Doch nicht um uns geht es im Gebet.
Es geht darum, Gott als den Einzigen zu erkennen, neben dem nichts mehr ist: „Geheiligt werde Dein Name“.
Es geht darum sich hinzugeben; darum, Gott die Kontrolle über unser Leben zu übergeben; es geht um Loslassen; es geht darum, unseren Willen mit Gottes Willen in Einklang zu bringen; Seine Größe zu verkündigen und uns Ihm anzuvertrauen: „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe“.
Das erzeugt Widerstand in uns und macht vielleicht Angst. Doch durch diese Hingabe werden wir zu einem Leben geführt, das so anders, so erfüllt ist, wie es nirgends, außer in der Nähe des Vaters, möglich ist.
Jesus lehrt uns so zu beten, dass wir nicht vergessen, dass wir von Gott abhängig sind. Keiner hat die Kontrolle über sein Leben, keiner kann sich in Sicherheit wiegen. Wir brauchen Gott, der zugesagt hat, uns mit all dem zu versorgen, was wir benötigen. Nichts ist selbstverständlich oder für immer lichtbeständig außer Gottes Zusage, für uns da zu sein: „Unser tägliches Brot gib uns heute“.
„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“.
… „Wie auch wir vergeben“: Jederzeit dürfen wir Gott um Vergebung bitten, jederzeit wird uns vergeben. Was ist jedoch mit denen, die uns verletzt haben, die die Beziehung zu uns mutwillig zerstörten?
Die Vergebung, die wir erfahren macht uns fähig, anderen zu vergeben. Gottes Vergebung setzt uns aber nicht nur in die Lage zu vergeben, sie verpflichtet uns dazu. Auch wenn es schwer fällt. Auch wenn es nur langsam, Schritt für Schritt geht.
Verweigerung ist keine Option, denn Jesus weiß, wie zerstörerisch Mangel an Vergebung ist und möchte uns frei machen. Er möchte, dass wir aufrichtig werden und bereit sind, das zu gewähren, was wir für uns bei Gott erbitten.
Überlege mal:
- Worum geht es in deinem Gebet? Betest du, dass deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen oder betest du dafür, dass du lernst, dein Leben in Gottes Hand zu geben?
- Was hindert dich daran, dich Gottes Willen hinzugeben? Welche Ängste hast du? Was könnte dir wirklich passieren, wenn du die Kontrolle Gott abgibst?
- Glaubst du, dass Er einen guten Plan für dein Leben hat, auch wenn gerade nichts so ist, wie du es gerne hättest? Glaubst du, dass Er dich mit allem versorgen wird, was dein Körper und dein Geist brauchen und dass Er Fehltritte vergibt?
- Bist du bereit, da du Vergebung erfährst, mit Gottes Hilfe selbst den Weg der Vergebung zu gehen?
Lasse dich in die Freiheit entführen, die Gott für uns vorgesehen hat. Lass los!