Zum Weiterdenken
Das heutige Thema: Disziplin!
Schon beim Klang dieses Wortes sträuben sich bei manchen die Haare, doch Disziplin geht eigentlich ganz anders: Es geht nie darum, uns etwas aufzuzwingen oder Fertigkeiten zu erzwingen, die uns gar nicht liegen, es geht darum, das was in uns liegt bestmöglich zu entwickeln, bis wir es so gut können, wie es uns möglich ist.
Wie funktioniert das ganz genau? Indem wir etwas immer und immer wieder tun. Der Schwerpunkt liegt hier auf immer wieder und auf tun. Ein Kind lernt laufen, indem es immer wieder aufsteht und einen Schritt wagt, bis es merkt, es kann auch mehrere Schritte schaffen und schließlich frei läuft.
So ist es auch in der Nachfolge Jesus. Das englische Wort für Jünger, disciple, verrät uns, dass Nachfolge etwas mit Disziplin zu tun hat: Auf Gott schauen, Sein Wort lesen und hören, Ihm immer wieder vertrauen und TUN, was wir lesen und hören, denn wenn wir nicht danach handeln, wird sich auch nichts in unserem Leben ändern. Das griechische Wort für Jünger, matheo, weist darauf hin, dass der Lernende lernt, indem er selber tut, was der Meister macht und spricht.
Disziplin ist kein Instrument der Strenge, sondern vielmehr eine Einladung mitzugehen und sich weiter zu entwickeln, um Frieden und Erfüllung zu finden. In Matthäus 11, 29 („Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“) benutzt Jesus für „Joch“ das Wort für den hölzernen Doppelbalken, der von zwei Tieren getragen wird. Jesus trägt die Last, es ist SEIN Joch, doch wir sind eingeladen, mitzugehen und uns führen zu lassen so lange, bis wir verstehen, wie Jesus handelt, was Er für uns will und selber gehen und nach Seinem Willen handeln können.
In der Bergpredigt (Matthäus, Kapitel 5-7) bespricht Jesus alle möglichen Themen, die unser praktisches Leben betreffen: Familie, Finanzen, Erziehung….. Er gibt klare Anweisungen darüber, wie Gott sich wünscht, wie wir uns verhalten sollen. Was wir da lesen müssen wir aber anwenden, wenn wir nach Gottes Plan leben möchten; und ist uns gerade nicht klar, wie Gottes Plan gerade aussieht, so sind wir nicht auf uns allein gestellt (Johannes 14,26). Wie das GPS unseres Autos den Weg zum Ziel kennt und immer weiß, wo wir uns gerade befinden, so weiß der Heilige Geist zu jeder Zeit, wohin wir sollen und wo wir sind. Er zeigt uns den Weg und Er führt uns, sobald wir Seinen Anweisungen folgen, auf den Weg nach Hause zurück, falls wir uns eine Weile entschlossen haben sollten, unsere eigenen Wege zu gehen. Auf Seine Stimme müssen wir aber hören! Je häufiger wir tun, was Jesus und der Geist sagen, desto mehr lernen wir sie als vertrauenswürdig kennen und desto mehr entfaltet sich unser ganzes Potenzial: ein Leben in Fülle, das uns versprochen ist.
Zum Weiterdenken:
- Inwieweit lebst du nach dem Beispiel und der Lehre Jesus?
- Gibt es Bereiche, in denen es dir besonders schwer fällt, nach dem Wort Gottes zu handeln und die Hinweise des Geistes lieber ignorierst?
- Was passiert in den Bereichen deines Lebens, wo du nahe bei Jesus bist, und wie sieht es aus, in den Bereichen, wo du dein eigenes Ding drehst?
Zusammenfassung: Lucia Martinetti