Zum Weiterdenken
Wenn wir über Beziehungen reden, sollten wir uns klar machen, dass es nicht möglich ist, dass das Wachstum in der Beziehung zu Gott keine Veränderungen in den Beziehungen zu den Mitmenschen hervorruft. Wenn es so sein sollte, machen wir uns vermutlich etwas vor.
„Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“ (Johannes 15,12).
Das ist das Gebot, das wir direkt von Jesus bekommen haben. Doch was ist Liebe? Unter anderem bedeutet Liebe Verantwortung. Wenn ich ja zu einem Menschen sage, zu einem Partner, einem Freund, einem Kind, dann übernehme ich in erster Linie Verantwortung für diese Beziehung.
Verantwortung zu tragen bedeutet, sich um die Beziehung zu kümmern. Jede Beziehung ist exklusiv. In einer Beziehung ist nur Platz für zwei. Es gelten keine Experimente, kein Ausprobieren. Man wird nicht beziehungsfähig, indem man bei möglichst vielen Beziehungen möglichst viele Erfahrungen sammelt.
Man wird beziehungsfähig, indem man wächst und daran arbeitet, ein Mensch zu werden, der für einen Partner, Freund und ein Kind attraktiv ist. Möchte ich, dass meine Beziehungen gelingen, so muss ich mich zuerst fragen, was für ein Mensch ich bin und was für einer ich werden möchte und dann muss ich mich fragen, was für einen Menschen ich in mein Leben einladen will.
Auf gleicher Ebene begegnen sich in einer guten Beziehung zwei Menschen, die sich wertschätzen, geduldig miteinander umgehen, freundlich sind, sich gegenseitig stärken, sich den Vorlauf lassen, keinen Neid, sondern Freude verspüren, wenn der andere sich entfaltet, taktvoll und achtsam mit sich und dem anderen umgehen….. (1. Korinther 13, 4-7).
Liebe ist niemals selbstsüchtig, immer bereit zu verzeihen, zu hoffen, zu glauben und zu vertrauen. Sie ist nicht nachtragend (Philipper 2, 8b).
Keiner schaut auf den anderen herab, keiner hinauf. Kein Urteil, sondern Annahme nach dem Beispiel Jesus.
Jesus ist nämlich nicht in der Herrlichkeit des Himmels geblieben, um über uns zu urteilen. Er ist Mensch geworden. Er ist uns auf gleicher Ebene begegnet und hat uns geliebt. Er hat uns höher geachtet als sich selbst, denn Er hat Sein Leben für uns gegeben.
Natürlich ist es unfassbar schwer, Liebe so zu leben. Selbstverständlich wirst du unfreundlich, neidisch, unbeherrscht…. auf andere, dir wichtigen Leute, reagieren. Wenn das passiert, nehme es nicht hin. Frage dich, was los ist, denke darüber nach, wie du gerade bist. Vielleicht nimmst du dir ein Thema vor, nur eins, in dem du wachsen willst.
Zum Nachdenken:
Was für ein Mensch bist du? Welche Eigenschaften der Liebe entdeckst du in dir? Welche müssen sich noch entfalten?
Wie kannst du in den Augen deines Partners, deines Freundes oder deines Kindes attraktiver werden? Frage ihn/sie. Lass dir eine Sache nennen, die du verändern kannst und bitte um Mithilfe.
Lass dich vom Geist Gottes in diesen Prozess des Wachstums hineinnehmen, auf dass sich deine Beziehungen und dein Leben mit Freude füllen!