Zum Weiterdenken
Beim Passah Fest erinnern sich die Juden an den Exodus aus Ägypten. Sie erinnern sich daran, dass Gott ihr Erretter ist und gleichzeitig warten sie auf den neuen Messias, den neuen Retter, dessen Ankunft prophezeit worden war.
Das ganze Volk traf in Jerusalem ein, brachte Tieropfer mit und hoffte auf Seine Ankunft. Auch Jesus kam nach Jerusalem und wurde mit Palmzweigen von einer jubelnden Masse empfangen: Gepriesen sei Gott, gepriesen sei der, der im Namen des Herrn kommt, der König der Könige! (Joh. 12,13).
Schon in der Vergangenheit hatte Jesus Unerhörtes über sich selbst und Seiner Beziehung zum Vater gesagt. Doch spätestens jetzt, wo das Volk Ihn so ehrt, als wäre Er wirklich der Messias, überlegen die hohen Priester, wie sie Ihn fangen und töten können (Mk. 14,1).
Denn dieser Mann, der Massen bewegen konnte, sich um Kranke und Ausgestoßene kümmerte und sich Sohn Gottes nannte, stellte die Grundlagen des jüdischen Glaubens in Frage, fällte den Glauben an den Wurzeln und ließ nichts mehr, wie es war (Lk. 3,9).
Er musste weg und Judas bot an, ihn auszuliefern (Lk. 22,5).
Doch inmitten aller Intrigen verfolgte Jesus das Ziel, wofür Er gesandt wurde: Da es den Menschen bis dahin doch unmöglich gewesen war, die Gebote zu halten, macht Er jede Opfergabe zur Vergebung der Sünden überflüssig.
Er selbst kündigt sich als das endgültige Opfer, das Lamm Gottes, an und stellt sich als Zentrum des Glaubens dar: „Mein Leib, für euch gegeben, esst das in Erinnerung an mich“ (Mt. 26,26-28).
Er geht noch weiter: Nach dem Mal kündigt Er einen neuen Bund an, besiegelt durch Sein Blut (Lk. 22, 20). Ein Bund, der schon lange prophezeit wurde (Jeremia 31,31) und unfassbar neu war. Ein Bund, in dem nur einer aktiv tätig ist: Gott, der die Menschen so liebt, dass Er bereit ist, Seinen Sohn als Opfer für alle Sünden der ganzen Welt zu geben (Joh. 3,16 und 1, 29).
Gott beschenkt uns mit Seiner Gnade und Barmherzigkeit. Er nennt uns Seine Kinder, egal ob Juden oder nicht. Das Volk Gottes besteht nun aus denen, die Ihn annehmen. Wir können nichts tun, um Vergebung zu erlangen. Sie wird uns geschenkt, so wie alles uns geschenkt wird, was wir brauchen, um in Beziehung zu Gott zu bleiben.
Unser Part ist es, dieses Geschenk anzunehmen und zu vertrauen.
Unser Part ist es auszuhalten, dass wir keinen Beitrag leisten können und nur nehmen dürfen, ohne jemals etwas zurückgeben zu müssen oder zu können.
Zum Weiterdenken:
- Was bedeutet für dich, dass du keine Leistung erbringen musst, um in Beziehung zu Gott zu treten?
- Wie fühlt es sich an, so geliebt zu werden, wie man ist?
- Kannst du „JA“ zu so viel Liebe sagen?
Zusammenfassung: Lucia Martinetti